5 Gründe warum ein Longboard nicht ideal für Surf Beginner ist
In diesem Artikel erfährst du die 5 wichtigsten Gründe, warum ein Longboard nicht die beste Wahl für Surfanfänger ist.

Du willst mit dem Surfen starten und fragst dich, welches Board das richtige für den Anfang ist? Sicherlich hast du schon gehört dass man mit Longboards super easy Wellen erwischt und fehlerverzeihend sind – also perfekt für den Einstieg? Nicht ganz!
Man könnte meinen, je größer das Board ist, desto besser ist es auch für Surfanfänger geeignet. Schließlich hat man maximal viel Auftrieb und kann selbst die kleinsten Wellen damit surfen – und das fast ohne große Paddelanstrengung. Aber das macht ein Board nicht automatisch anfängerfreundlich.
Wieso ich jedes Mal Bauchschmerzen bekomme, wenn ich sehe, dass Surf-Newbies auf einem Longboard surfen lernen, erfährst du in diesem Artikel.
Was macht ein Longboard aus? – Basics
Bevor wir darüber sprechen, warum ein Longboard für Surfanfänger nicht immer die beste Wahl ist, lass uns kurz klären, was ein Longboard eigentlich ist und welche Eigenschaften es ausmachen.
Herkunft
Ein Longboard ist die klassischste Surfboard-Form und wurde vor allem in den 1950er- und 60er-Jahren an legendären Spots wie Malibu in Kalifornien populär. Damals galt es als das Board schlechthin und ist bis heute Symbol für die Ursprünge der modernen Surfkultur.
Longboard Anatomie
Typisch für ein Longboard ist vor allem die Länge: Es misst mindestens 9 Fuß (etwa 2,75 Meter). Dazu kommt eine großzügige Breite von etwa 22 bis 24 Zoll sowie eine breite Nose mit viel Auflagefläche und ein flacher Rocker. Diese Merkmale verleihen dem Board ein Maximum an Volumen und Gleitfähigkeit.



Das Tail ist meist rund oder leicht spitz zulaufend (Pin oder Squash Tail). In der Regel wird ein Longboard als Single Fin gesurft, manche Modelle verfügen aber auch über ein 2+1 Setup – also eine große Center-Finne kombiniert mit zwei kleineren Side-Finnen.
Eigenschaften
Aus der Bauweise des Longboards ergeben sich die folgenden Eigenschaften:
- Sehr gutes Gleitverhalten: Perfekt für kleine, bauchige Wellen – Wellen können sehr früh gecatched werden und sie nimmt dich lange mit, selbst, wenn die Wellenenergie abnimmt. es „trägt“ dich weit und früh in die Welle.
- Stabilität: Viel Fläche und Volumen machen es sehr leicht zu paddeln und balancieren.
- Geringe Manövrierbarkeit: Weniger reaktionsschnell als kürzere Boards – nicht für radikale Turns gedacht.
- Kein Duck Dive möglich: Wegen der Größe musst du durch Weißwasser turtle rollen (Board unter Wasser drehen).
- ungeeignet für große, steile Wellen
Surfstil
Im Gegensatz zu kürzeren Boards, bei denen es um schnelle Turns, Cutbacks und kraftvolle Manöver geht, steht beim Longboarden der Flow & Balance im Vordergrund. Ein Longboard steht für fließenden, stylischen Surf mit viel Gleitgefühl.
Das bedeutet der Longboard-Surfstil ist ruhiger, elegant und geschmeidiger mit Fokus auf Balance und weniger auf radikale Manöver fokussiert

Typische Longboard-Manöver
- Cross-Stepping: Du gehst mit überkreuzten Schritten nach vorn und zurück auf dem Board.
- Noseride: Du balancierst vorn auf der Nose des Boards – am besten mit beiden Füßen ganz vorn, das nennt man Hang Ten.
- Drop Knee Turn: Eleganter Turn mit einem abgesenkten hinteren Knie – für smoothe Richtungswechsel.
- Trimmen: Du gleitest einfach sauber entlang der Welle, ohne zu viele Manöver – Flow pur!
Wenn du Spaß an Visualisierung des Themas hast, findest du eine gute Zusammenfassung im folgenden Video:
5 Gründe wieso ein Longboard nicht für Surf-Anfänger geeignet ist
Mit dem Wissen darüber, wie sich ein Longboard im Wasser verhält und welche Eigenschaften es mitbringt, wird schnell klar, warum es nicht die beste Wahl für den Einstieg ist
1. Die Größe ist schwer zu kontrollieren
Ein Longboard misst meist 9 Fuß oder mehr – das bringt zwar viel Auftrieb, macht das Board aber gleichzeitig schwerfällig und unhandlich.
2. Durchtauchen bedarf viel Technik
Am Anfang befindest du dich meist noch im Weißwasserbereich, oft bei hüfttiefem Wasser. Dadurch kannst du da Board noch über die Schaumwalzen heben. Doch spätestens, wenn dein Surflehrer dir sagt: „Du bist bereit fürs Line-Up“, wird es ernst.
3. Das gefährlichste Board im Line-Up
Ein Longboard mit 9 Fuß Länge plus 9 Fuß Leash bedeutet: Ein Radius von über 5 Metern, in dem du dich und andere verletzen kannst, wenn du die Kontrolle verlierst. Das Board ist nicht nur wahnssinig lang, sondern auch sehr schwer. Das möchtest weder du, noch andere an den Kopf kriegen.
4. Es gibt deutlich bessere Alternativen für den Einstieg
Ein Softboard ist die deutlich bessere Wahl, um mit den Surfen zu beginnen.
5. Longboards sind oft teurer und empfindlicher
Ein weiterer Grund gegen ein Longboard als erstes Surfboard ist der Preis:

Ab wann ein Longboard für Anfänger Sinn machen kann
Ein Longboard kann funktionieren, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Es ist geeignet für dich als Surf Beginner, wenn du:
- mit der Boardkontrolle vertraut bist und weißt, wie man sich sicher im Wasser verhält
- körperlich fit bist und breites gute Griffkraft hast sowie keine Scheu vor der Länge des Boards hast,
- du ohnehin ausschließlich kleine, weiche Wellen surfen möchtest
- an einem Spot mit viel Platz im Line-Up unterwegs bist (z. B. an einem Pointbreak),
- und gezielt den klassischen Longboard-Stil mit Noserides, Cross-Steps & Co. lernen möchtest.
Fazit: Warum du als Surfanfänger besser (noch) kein Longboard wählst
Auch wenn Longboards auf den ersten Blick stabil und anfängerfreundlich wirken. Aber bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Für viele Einsteiger sind sie zu groß, zu schwer zu kontrollieren und schlicht zu anspruchsvoll.
Ein Longboard bietet zwar viel Auftrieb und einen stylischen, ruhigen Surf-Stil, aber genau diese Eigenschaften machen es im Einstieg oft unnötig kompliziert und im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Ob schwierige Boardkontrolle, mangelnde Durchtauchbarkeit, erhöhtes Verletzungsrisiko oder der hohe Preis: Die fünf genannten Gründe zeigen deutlich, warum du dir den Einstieg ins Surfen mit einem Longboard eher schwer machst.
Stattdessen bieten dir Softboards oder Mini Malibus die perfekte Mischung aus Sicherheit, Auftrieb, Kontrolle und Spaß und genau das brauchst du, um viele Wellen zu bekommen, Fortschritte zu machen und mit einem guten Gefühl im Wasser zu sein.
Wenn du später sicherer bist, dein Board in jeder Situation kontrollieren kannst und deinen Stil gefunden hast, steht dem Longboard nichts mehr im Weg und dann wirst du es umso mehr zu schätzen wissen.
Dieser Artikel handelte davon, wieso ein Longboard nicht die beste Wahl für Surfanfänger ist.