5 Surf Level im Check: So bestimmst du dein eigenes Können!
In diesem Post erläutere ich die 5 gängigen Surf Level von First-Timer bis Profi Surfer. Finde heraus, wo du stehst.

Als ich mit dem Surfen angefangen habe, was es für mich besonders schwer zu sagen, welches Surf Level ich habe. Wann war ich kein Beginner mehr?
Du wirst immer wieder auf die Einordnung deines Surf Levels stoßen: bei der Recherche von Surfspots, die Wahl des Surfkurses oder bei der Auswahl deines Surfequipments. Da man besonders zu Beginn super schnell Fortschritte macht, überschätzt man sich oft. Dadurch kann es manchmal tricky sein, sich richtig einzuschätzen.
In diesem Post werde ich dir die verschiedenen Surf Level vereinfacht erklären. Dies wird dir helfen, deine eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen und dir ein Gefühl geben, was du als nächstes lernen wirst.
Welches Surf Level hast du?
Wie in vielen Bereichen des Surfens gibt es keine universell anerkannte Einstufung deiner Fähigkeiten oder deines Surflevels, dennoch lassen sich oft Parallelen erkennen. Wenn du dich für einen Surfkurs anmeldest, empfehle ich dir, die spezifische Level-Einteilung des Camps genauer anzuschauen. So verstehst du besser, nach welchen Kriterien sie die Surflevels bewerten.
Ich persönlich finde die folgende Einteilung am schlüssigsten:
1. Surf Beginner “First-Timer”
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um deine ersten Versuche auf einem Surfboard, also deine ersten Surfstunden. Als First-Timer kommst du das erste Mal mit dem Surfequipment in Kontakt. Du lernst den Aufbau eines Surfboards und wie du richtig damit umgehst. Surfboards können teuer sein, und je nachdem, unter welchen Bedingungen du es ausleihst, musst du möglicherweise für Schäden aufkommen. Um unnötige Kosten zu vermeiden, ist es wichtig, die Grundlagen zu kennen. Zum Surfequipment gehört, je nach Surfregion, oft auch ein Neoprenanzug. Viele First-Timer ziehen zum ersten Mal einen Anzug an und lernen die Basics.
Außerdem lernst du zunächst an Land die richtige Liegeposition auf dem Board, um optimal zu gleiten. Du übst die richtige Aufstehbewegung („Take-Off“ oder „Pop-up“) und wagst deine ersten Versuche, dein Board auf einer Schaumwalze („Whitewater“) gleiten zu lassen. Bis auf die Sicherheitsregeln ist dir die Surftheorie größtenteils noch unbekannt.
(Du stehst bei deiner Surfer Journey noch ganz am Anfang? Schau dir meine Artikel für Beginner Surfer an )
Surfboard Empfehlung
Als First-Timer sind dir die verschiedenen Surfboard-Arten und Shapes meist noch fremd. First-Timer nutzen in der Regel ein Softboard oder Softtop-Surfboard. Diese bestehen teilweise aus Schaumstoff und sind im Vergleich zu anderen Materialien robuster und widerstandsfähiger. Das Board sollte für deine Größe und dein Gewicht ausreichend groß sein und genügend Volumen haben. Die Größe eines Surfboards wird in Fuß und Zoll angegeben. Für Beginner und First-Timer sollte das Surfboard mindestens 30 bis 50 cm länger sein als du selbst. Dies entspricht in der Regel einer Länge von 7’2 bis 8’2 Fuß. Ein voluminöses Board bietet mehr Stabilität und erleichtert den Take-Off, weshalb es ideal für Einsteiger ist.
2. Surf Beginner
Als Beginner hast du bereits gelernt, wie man richtig paddelt und übst grundlegende Surfboard-Techniken im Wasser. Du lässt dich von der Weißwasserwelle anschieben, um das Aufstehen zu trainieren und deine Balance zu verbessern. Du lernst auch allmählich dir die richtigen Wellen auszusuchen, damit dir das gelingt. Als geübter Beginner paddelst du geeignete Schaumwalzen in der richtigen Liegeposition an, stehst mit der richtigen Technik solide auf und hast einen schönen Surf bis zum Strand. Zudem lernst du während deiner Surfstunden, wie man auf einer ungebrochenen Welle surft. Das bedeutet, du machst den Take-Off auf einem Wellenberg, um diesen hinunterzufahren – yes! so kommst du dem eigentlichen Surferlebnis immer näher!
Um zu den geeigneten Wellen zu gelangen, die oft nicht mehr im hüfttiefen Wasser brechen, lernst du die sogenannten “Durchtauchtechniken” – verschiedene Methoden, um hinter die Brechkante zu gelangen. Mehr dazu findest du in einem weiteren Blogartikel.
Surfboard Empfehlung
First-Timer und Surf Beginner nutzen in der Regel ein Softboard oder Softtop-Surfboard. Hier empfehle ich denselben Maßstab wie bei den First-Timern. Alles andere würde das Lernen nur erschweren und den Fortschritt verlangsamen. Du wirst während deiner Surf-Journey merken, dass leider sehr viele Beginner das falsche Board aus Unwissenheit oder Ungeduld wählen. Sei nicht einer von ihnen! Auch ein Longboard ist für Beginner ungeeignet. Darüber werde ich in einem weiteren Artikel sprechen (psst… melde dich beim Newsletter an, um nichts zu verpassen!).
Glaub mir, die Wahl des falschen Surfboards kann deine Fortschritte erheblich bremsen. Wenn dein Board nicht zu deinem Level passt, wirst du deutlich länger auf diesem Surf-Level bleiben, bevor du die Skills für den nächsten Schritt meistern kannst.
3. Intermediate Surfer
Aus meiner Erfahrung bleibt man in diesem Surf-Level am längsten. Diese Lernphase kann sich über Jahre ziehen, besonders wenn du nicht regelmäßig surfen kannst – also keine Sorge, es ist völlig normal, wenn du das Gefühl hast, hier festzustecken.
Fähigkeiten
Als Intermediate Surfer surfst du keine Schaumwalzen mehr, sondern paddelst ins sogenannte „Line-Up“, um grüne Wellen zu erwischen. Das bedeutet, dass du dich plötzlich auf dem offenen Meer befindest. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, gute Surfstunden zu nehmen, die strukturiert und auf dein Surf Level abgestimmt sind. Dazu gehört ebenso die Auswahl der passenden Bedingungen sowie das Erlernen der essentiellen Surftheorie. Was ein gutes Surfcamp und ein kompetenter Surflehrer im Detail ausmacht, werde ich schon bald in einem weiteren Artikel vertiefen. Spätestens zum Zeitpunkt, wenn du ins Line-Up paddelst, solltest du für deine Sicherheit und die der anderen die Grundlagen der Surftheorie beherrschen, wie z.B.:
- Strömungen
- Brettkontrolle
- Surf-Etikette & Vorfahrtsregeln
- Gezeiten
- Spotcheck & Forecast
- Wellenentstehung
Die Fähigkeiten innerhalb dieses Levels variieren stark, was es für Surflehrer schwer macht, allen Schülern gleichzeitig gerecht zu werden, insbesondere bei großen Gruppen über 4 Schülern. Du bist definitiv ein Intermediate-Surfer, wenn du ins Line-Up paddelst und kleine grüne Wellen surfst, aber auch, wenn du bereits an deinen ersten Turns, wie Cutback oder Bottom-Turn, arbeitest.
Wenn du bereits deine ersten Turns übst, wirst du vermutlich schon viel selbstbewusster und sicherer die richtigen Wellen auswählen, hast eine solidere Paddeltechnik und Durchtauchtechniken und traust dich bereits in etwas größere Wellen. Man kann sich dann auch ein „advanced Intermediate“ nennen.
Wieso besonders ‘Intermediates’ Surfstunden nehmen sollten
Leider hören Surfanfänger auf, sich einen Surf Instructor zur Seite zu nehmen, sobald sie das Intermediate-Level erreichen. Dabei ist es gerade in dieser Phase entscheidend, weiterhin Surfstunden zu nehmen – nicht nur für die eigene Sicherheit, sondern auch für die der anderen Surfer im Line-Up. Viele Unfälle mit schweren Folgen entstehen durch fehlendes Wissen von Beginnern und Intermediates. Zudem ist es besonders am Anfang essenziell, die richtigen Bewegungen und Techniken korrekt zu erlernen, um langfristig Fortschritte zu machen und sich keine falschen Muster anzugewöhnen. Das geht vom Take-Off über den richtigen Stand auf dem Brett bis hin zum Lesen der Wellen auf dem offenen Meer.
Ich habe immer wieder erlebt, wie sich in den Bewegungsabläufen Fehler eingeschlichen haben, an die sich der Surfer dann über Wochen so gewöhnt hat. Dadurch hat es lange Zeit gedauert, bis dieses Bewegungsgedächtnis wieder korrigiert wurde.
Versteh mich richtig, ich bin definitiv ein Fan von „Trial and Error“, und nur so wirst du dich auch beim Surfen verbessern können. Jedoch solltest du von vornherein wissen, wie die Bewegung richtig funktioniert, und auch Feedback bekommen, ob du sie richtig umsetzt.
Das beste Tool für Intermediate Surfer
Das Beste, um falsche Techniken zu erkennen, ist die Videoanalyse – ein Tool, das meines Erachtens über alle Surflevel hinweg die wirksamste Korrekturarbeit bietet. Zudem können die Emotionen beim Surfen die Wahrnehmung – besonders für Anfänger – stark verzerren. Während du das Gefühl hast, eine 2-Meter-Welle gesurft zu sein, zeigt das Video möglicherweise eine ganz andere Realität.
Es ist als Intermediate-Surfer auch wichtig, diese Verhältnisse zu kennen, um die Größen der Wellen im Surf-forecast und beim Spotcheck besser einordnen zu können. Es kann dir gegebenenfalls auch helfen, mögliche Ängste vor größeren Wellen zu verringern. Falls du dich dazu entscheidest, weiterhin Surfkurse zu nehmen – was ich dir nochmasl gerne ans Herz lege – achte darauf, dass Videoanalysen angeboten werden. Und wenn du in einer Gruppe surfen gehst, ergibt sich vielleicht die Gelegenheit, dass dich jemand vom Strand aus filmt – fragen lohnt sich!
Zusammengefasst hast du als Intermediate-Surfer bereits ein solides Grundwissen über den Surfsport. Du arbeitest an deiner Paddeltechnik, Durchtauchtechniken, Wellenauswahl, am Take-Off, den ersten Turns, an der richtigen Positionierung auf der Welle und beginnst, verschiedene Surfbedingungen zu verstehen. Dieses Level eröffnet dir die Möglichkeit, dich in unterschiedlichen Surfrevieren wohlzufühlen und deinen individuellen Surfstil zu entwickeln.
Surfboard Empfehlung
Als Intermediate-Surfer wirst du allmählich von einem Softtop zu einem Hardboard wechseln. Alles über Surfboardarten und -shapes wirst du in einem weiteren Blogartikel von mir lesen. Hier möchte ich dir jedoch eine meiner wichtigsten Erkenntnisse mitgeben: Wechsle nicht zu früh auf ein kleineres Board oder ein Hardboard, wenn du noch keine sichere Brettkontrolle hast! Das ist eines der größten Hindernisse für deine Fortschritte. Und ich spreche aus Erfahrung – ich habe genau diesen Fehler selbst gemacht!
Ich weiß, diese Softtops sehen sehr anfängermäßig aus und man möchte nicht aus 1 km Entfernung bereits als ein solcher identifiziert werden. Aber glaube mir, wenn du im Wasser ein für dein Surf Level zu fortgeschrittenes Board nicht handeln kannst, wirst du von den anderen Surfern viel weniger akzeptiert. Je nach Surfregion kann das ungemütlich werden.
Faustregel zur Surfboard-Auswahl
- Wechsel zum Hardboard (egal ob Longboard, Malibu, Fish oder Shortboard), wenn du eine sichere Brettkontrolle hast, dein Board bei den Durchtauchtechniken festhalten kannst und dich sicher im Line-Up verhalten kannst. Du solltest mit deiner Paddeltechnik einen guten Vortrieb auf diesem Board haben und die gewählten Wellen problemlos bekommen.
- Wechsel erst dann zu einem kleineren Board, wenn du die Wellen ohne Probleme bekommst, insbesondere, wenn du bei kleineren Bedingungen surfst. Wenn du in einer 1,5- bis 2-stündigen Session nur 2-3 Wellen erwischst, obwohl du deutlich mehr angepaddelt hast und eigentlich mehr Wellen hättest kriegen müssen, ist deine Paddeltechnik – oder deine Kraft – vermutlich zu schwach. Du brauchst dann ein größeres Board mit mehr Volumen. Gib dir Zeit – es wird sich lohnen!

4. Advanced Surfer
Der Übergang von Intermediate zu Advanced ist wohl der schwierigste und die Meinungen der Betitelung gehen in der Surferwelt auseinander. Grundsätzlich gilt: Wenn du die zuvor genannten Fähigkeiten sicher beherrschst und nach neuen Herausforderungen suchst – sei es das Surfen größerer Wellen, das Verfeinern deiner Turns oder das Erkunden neuer Surfspots – bewegst du dich auf das Advanced-Level zu. Ein fortgeschrittener Surfer kann die Wellenqualität richtig einschätzen, sicher nach links und rechts entlang der Welle fahren, Speed generieren und beherrscht mindestens einen sauberen Bottom-Turn sowie einen Cutback. Aber wird er auch wissen wie eine Barrel funktioniert und daran arbeiten.
In Hinblick auf das Surfequipment können advanced Surfer unterschiedliche Surfboards beherrschen, besitzen sogar meist mehrere Boards oder zumindest verschiedenes Zubehör, das den Wellenbedingungen angepasst wird.
Als fortgeschrittener Surfer hast du bereits eine tiefe Leidenschaft für das Surfen entwickelt und das Streben nach Perfektion treibt dich zu neuen Abenteuern an.
5. Pro(fessional) Surfer
Professionelle Surfer beherrschen anspruchsvolle Techniken, trainieren täglich und nehmen an Wettbewerben teil. Sie können Wellen lesen wie ein Buch, fühlen sich in allen Bedingungen wohl und packen ihre Tricks perfekt aus. Barrel-Rides gehören zum Alltag. Sie können antizipieren wie sich Wellen verhalten und sind immer am richtigen Ort. Hast du dir schon einmal einen Wettbewerb angeschaut? Super spannend und faszinierend, wie ich finde. Und tatsächlich auch beim Zuschauen kann man wahnsinnig viel lernen!
Zusammenfassung
Wie lange man sich in den jeweiligen Stufen befindet, kann sehr unterschiedlich sein. Die ersten Fortschritte macht man in der Regel sehr schnell. Ab dem Intermediate-Level jedoch heißt es üben, üben, üben. In einer 2-stündigen Session kann es durchaus vorkommen, dass man nur eine Welle erwischt. Das bedeutet, wenn du – wie ich damals – nur zwei Wochen im Jahr surfen gehst, verbesserst du dich nur langsam. Aber egal, auf welchem Surf Level du dich befindest: Jeder Tag auf dem Wasser ist eine Chance, zu lernen, zu üben und zu wachsen. Das Wichtigste ist, deine eigene Surfreise zu genießen, Spaß zu haben und nichts zu erzwingen. Die vielen Facetten des Surfens sollten genossen werden, und schlechtere Surfsessions sollten mit Humor genommen werden.