Surfcamp oder Surfschule? Dein Guide für den perfekten Surfstart
Surfen Lernen – aber wo fängt man an? Dieser Artikel handelt von den Vor- und Nachteilen von Surfcamp, Surfschule & Co.

Du träumst davon, Surfen zu lernen und hast endlich mit den Recherchen für deinen allerersten Surftrip begonnen? Dabei bist du sicherlich auf Begriffe wie Surfcamp, Surfschule, Surfhostel oder Surf House gestoßen. Doch welches dieser Angebote ist das Richtige für dich? Gerade als Anfänger kann es überwältigend sein, all die Möglichkeiten zu durchschauen – und keine Sorge, das ist ganz normal!
Surfen ist ein einzigartiger Sport, der nicht nur neue Fähigkeiten, sondern auch jede Menge spannende Entscheidungen mit sich bringt. In diesem Artikel findest du alle Informationen, die du brauchst, um die perfekte Wahl für deinen ersten oder nächsten Surftrip zu treffen.
In diesem Artikel erfährst du im Wesentlichen die Unterschiede zwischen einem Surfcamp, Surfschule und Co. sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen, damit du genau weißt, was zu dir und deinem Surf Level passt.
Unterschied Surfcamp, Surfschule & Co.
Der Hauptunterschied liegt in der Struktur und dem Umfang der angebotenen Leistungen.
Surfcamp
Ein Surfcamp bietet ein umfassenderes Angebot als eine klassische Surfschule. Neben dem Surfunterricht sind hier Unterkunft, teilweise Verpflegung und oft auch Freizeitaktivitäten im Preis enthalten oder zu buchbar. Dadurch entsteht ein echtes Rundum-Sorglos-Paket, das dir nicht nur das Surfen Lernen erleichtert, sondern auch eine deutliche intensivere Surf-Experience bietet.
Surfcamps werden in der Regel für mindestens eine Woche gebucht. Manche Camps haben feste Anreisetage und Mindestaufenthalte, während andere flexibler gestaltet sind – je nach Organisation und Struktur des Surfunterrichts.

Die Unterkunftsformen in einem Surfcamp sind vielfältig. Ob gemeinsamer Schlafsaal, Zelte, Einzel- oder Doppelzimmer oder sogar eigene kleine Apartments – meistens findest du in bekannten Surfregionen von allem etwas. Je nach Unterkunftsform und inkludierten Leistungen variieren die Kosten für die jeweiligen Surf Camps.
In einem Surf Camp spielt die soziale Komponente eine große Rolle. Die meisten Surf Camps sind gewillt die Gäste durch gemeinsame Malzeiten oder Aktivitäten miteinander zu connecten. Daher lernst du in einem Surfcamp spielend einfach Gleichgesinnte kennen. Ob im Dorm, beim Frühstück, während der Yoga-Einheit oder auf dem Weg zu den Surfspots – du triffst die anderen Gäste immer wieder. Alle haben das gleiche Ziel: Surfen lernen und Spaß haben. Dadurch entstehen oft enge und starke Freundschaften, die weit über die Camp-Zeit hinausgehen. Solche Verbindungen reichen auch bei mir persönlich bis zu meinem ersten Surfcamp in Bali 2018 zurück. Wir haben nach dem Surfcamp gemeinsam weitere Surfreisen gebucht – Ich bin bis heute noch mit einigen Kontakt.
Vorteile eines Surfcamps:
- Einfaches Socializing:
Selbst wenn du introvertiert oder schüchtern bist, ist es in einem Surfcamp einfach, neue Leute kennenzulernen. Du kommst leicht ungezwungen miteinander ins Gespräch. Gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse sorgen schnell für eine freundschaftliche Atmosphäre.

- Rundum-Sorglos-Paket
Ein Surfcamp deckt unglaublich viele zusätzliche Dienstleistungen ab: Von Flughafentransfers über Verpflegung bis hin zu Aktivitäten ist alles organisiert. Selbst bei schlechten Surfbedingungen wird oft ein Alternativprogramm wie Surfskaten oder Sightseeing angeboten. Der Service-Gedanke ist in einem Surfcamp sehr hoch angesetzt und es wird stark auf den Spaßfaktor der Gäste fokussiert.
- Steile Lernkurve
Wenn du urlaubsbedingt nur 1 bis 2 Wochen im Jahr Zeit hast, maximierst du in einem Surfcamp deine Lernerfahrung. Du kannst dich aufgrund des Sorglos-Paketes voll und ganz auf das Surfen fokussieren. Viele Camps bieten zwei Surfsessions pro Tag an, sodass du potenziell schnell Fortschritte machst.
- Qualität der Surfstunden
In Surfcamps gibt es oft eine höhere Kontrolle über die Qualität der Surf Guides und den Unterricht. Das zusätzliche Vermitteln der Surftheorie ist fast in jedem Surf Camp mit dabei. Es wird zudem stark darauf geachtet, dass dein Level auch dem angebotenen Programm entspricht. Zudem werden die Guides in der Regel vom Management beaufsichtigt und du kannst dich bei Problemen direkt an die Camp-Leitung wenden.

Nachteile eines Surfcamps:
- Wenig Flexibilität
Das volle Surfprogramm kann für einige ein Nachteil sein, denn der Tagesablauf ist in großen Teilen, z.B. durch die Surfstunden oder feste Frühstückszeiten, oft vorgegeben, . Möchtest du zum Beispiel einen Halbtagesausflug machen, musst du eventuell auf eine geplante Aktivität, wie die zweite Surfsession oder eine Yogastunde, verzichten.
- Vorausplanung erforderlich
Spontan ein Surfcamp zu buchen ist, vor allem in der Hochsaison, schwierig, da die besten Camps oft ausgebucht sind. Das heißt, du musst dich möglichst früh mit diesem Thema beschäftigen, wenn du die Auswahl haben möchtest.
- Zeitaufwändige Auswahl
Das richtige Surfcamp zu finden kann zeitintensiv sein. Unterkunftsform, Verpflegung, Kursinhalte und Freizeitangebote sollten gut zu deinen Bedürfnissen passen.
- Kosten
Ein Surfcamp ist für lowbudget-Reisende schwieriger zu finden. Zwar gibt es auch Surf Camps mit sehr einfachen Unterkünften und weniger Angebot an Zusatzdienstleistungen, aber sind diese weniger verbreitet als Surf Camps mittlerer Klasse (oder höher).
Für wen ist ein Surfcamp geeignet?
- Alle Surf-Level, die ein intensives Surf-Programm wünschen
- Reisende, die ein Rundum-Sorglos-Paket und ein soziales Umfeld schätzen und dafür ein entsprechendes Budget bereitstellen können
Surf House
Bei einem Surf House wirst du auf verschiedene Definitionen stoßen. Aus meiner Erfahrung heraus ist die folgende Beschreibung jedoch die am häufigsten verbreitet: Ein Surfhouse ist eine luxuriösere und oft kleinere Variante eines Surfcamps. Daher sind sie meist auch ideal für kleine Gruppen. Diese Unterkünfte befinden sich meist direkt an beliebten Surfspots, sodass du schnellen Zugang zu den besten Wellen hast.
Surf Houses bieten in der Regel noch mehr Komfort und Dienstleistungen als ein Surfcamp, was sie zur idealen Wahl für alle macht, die ein exklusiveres Erlebnis suchen. Allerdings sind sie auch preisintensiver.

Surfschule
In einer Surfschule geht es allein um den Surfunterricht. Daher ist an einer Surfschule keine Unterkunft oder andere Dienstleistungen genüpft.
Du kannst zwischen Einzelunterricht, privatem Gruppenunterricht mit Freunden oder einem festen Gruppenkurs wählen. Während die Regel ist, selbst zu entscheiden, wieviel Stunden man möchte, bieten manche Surfschulen strukturierte Programme über mehrere Tage an, die speziell aufeinander aufbauen – zum Beispiel einen fünftägigen Kurs.

Egal, ob du ein Anfänger oder fortgeschrittener Surfer bist: Für jedes Level gibt es passende Surfschulen. Einige Surfschulen spezialisieren sich auf Anfänger und bieten entsprechend geeignetes Equipment an. Bei dem Angebot für Fortgeschrittene ist es üblich private Stunden zu nehmen, da sie gezielt an bestimmten Fähigkeiten arbeiten wollen und somit das meiste aus ihrer Session herausholen können. Gute Surfschulen bieten zusätzlich Theorieunterricht an – ein Aspekt, der leider nicht immer selbstverständlich ist. Ein Bonus, den es oft in Surfcamps gibt, aber leider selten in Surfschulen, ist das Angebot von Video-Korrekturarbeit.
In der Regel kümmerst du dich selbst um deine Unterkunft und triffst dich zu festen Zeiten mit deinem Surf Guide allein oder in der Gruppe.
Vorteile einer Surfschule:
- Viel Flexibilität:
Du hast nur deine Surfstunden fest im Plan und kannst den Rest deines Tages individuell gestalten, z. B. für Tagesausflüge oder persönliche Aktivitäten. Eine Surfschule ist auch geeignet, wenn du viel unterwegs bist und nur wenige Tage an einem Ort bleibst – du kannst je nach Lust und Bedingungen flexibel eine Surfschule buchen. Zudem kannst du selbst entscheiden wie viele Surfstunden du nehmen möchtest. Perfekt, um einfach mal ins Surfen reinzuschnuppern, ohne dich gleich für eine ganze Woche verpflichten zu müssen. Eine spontane Buchung vor Ort ist oft möglich.
- Auswahl in der Gruppengröße
von Einzelunterricht bis hin zu Gruppenkursen – du kannst deine Surfschule frei wählen, was für dich und dein Budget am besten passt.
- Unabhängigkeit bei der Unterkunft:
Du entscheidest selbst, wo und wie du wohnen möchtest. Legst du beispielswese Wert auf sehr viel Privatsphäre und brauchst sehr viel Zeit und Raum für dich kannst du deine Unterkunft entsprechend auswählen.
- Kostengünstigste Option
Ohne Unterkunft und zusätzliche Dienstleistungen wie Verpflegung oder Transfers kannst du Kosten sparen. Daher ist diese Option für Low-Budget Reisende sehr interessant. Aber: Qualität hat auch hier ihren Preis – investiere lieber ein paar Euro mehr, um eine gute Surfschule zu finden.
- Freie Wahl deines Surf Guides
Du kannst deinen Guide nach Sympathie oder deinem Surflevel auswählen. Vor allem wenn du vor Ort dich in einen Kurs einbuchst kannst du dir zunächst ein Bild machen.

Nachteile einer Surfschule:
- Qualität der Surf Lessons
Besonders bei kleineren, weniger renommierten Schulen ist es oft schwierig zu beurteilen, ob der Unterricht qualitativ hochwertig ist. Manche Surfschulen bleiben immer am selben Surfspots vor der Schule, statt die besten Surfspots des Tages anzusteuern. Zudem bieten nicht alle Surfschulen Theoriekurse an, die für ein besseres Verständnis der Surfbedingungen essentiell sind.
- Weniger Serviceorientierung:
Im Vergleich zu einem Surfcamp gibt es oft weniger Betreuung, und du hast niemanden außer dem Guide, an den du dich bei Problemen wenden kannst. Vor allem, wenn du nur eins, zwei Surfstunden nimmst, kann es passieren, dass nicht richtig auf deine Ziele eingegangen und auf deine Zufriedenheit geachtet wird. Es sollte auch im Voraus geklärt werden, ob die Guides dich zu den Spots bringen oder ob du selbst dorthin fahren musst. In manchen Regionen kann das sehr aufwändig sein.
- Mängel beim Material:
Surfschulen fungieren gleichzeitig oft als Boardverleih. Dadurch wird das Equipment oft sehr schnell abgenutzt und mit wenig Liebe behandelt. Daher haben Surfschulen des Öfteren nicht die beste Ausstattung – beschädigte oder veraltete Boards sind keine Seltenheit, gerade ab dem Intermediate Level kann das ärgerlich sein.
- Weniger soziale Kontakte:
Da du nur während des Unterrichts auf andere triffst, ist es schwerer, Gleichgesinnte kennenzulernen.
Für wen ist eine Surfschule geeignet?
- Alle Surflevel
- jedoch für Beginner nur dann empfehlenswert, wenn man nur mal reinschnuppern möchte und keinen Anspruch einer guten Lernkurve hat.
- Low-Budget-Traveler, die flexibel und unabhängig bleiben möchten.
- Reisende, die viel unterwegs sind und nur kurze Zeit an einem Ort verbringen.
Surf Hostel:
Bei einem Surf Hostel handelt es sich um eine einfache Unterkunft mit Surfbezug, die besonders für ihre entspannte und gemeinschaftliche Atmosphäre bekannt ist. Meistens sind sie in der Nähe von populären Surfspots gelegen. Die Definition kann jedoch variieren und dadurch verwirrend sein: Einige Surf Hostels ähneln kleinen Hotels mit privateren Zimmern, während andere die typische Hostel-Erfahrung mit Schlafsälen und Gemeinschaftsbereichen bieten. Manche nennen sich auch „Surf-House“, wie die Spezialform des Surf Camps.
In jedem Fall liegt der Schwerpunkt eines Surf Hostels auf die Unterkunft, ergänzt durch zusätzliche Optionen, wie beispielsweise die Buchung von Surfstunden bei kooperierenden Surfschulen oder einem Surfboardverleih.
Viele Hostels fördern den Austausch durch Gemeinschaftsbereiche wie Lounges, Küchen oder Outdoor-Spots. In Australien gab es z.B. oft eine integrierte Bar, die auch für externe Besucher geöffnet war. Viele Surf-Hostels organisieren auch Aktivitäten wie gemeinsame BBQs oder Ausflüge, um die Gäste miteinander zu verbinden und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Allerdings ist nicht jedes Surf Hostel gleich. Ich habe aber auch schonmal ein Surf Hostel erlebt, dass gar nichts den vorgenannten Dienstleistungen angeboten hat. Einige bieten lediglich die Nähe zu einem Surfspot und nutzen den Begriff „Surf Hostel“ eher als Marketingstrategie, ohne wirklichen Mehrwert für Surfer. Daher lohnt es sich, genauer hinzuschauen, was ein Surf Hostel tatsächlich bietet.
Für wen ist ein Surf Hostel geeignet?
- Ein Surf Hostel eignet sich besonders für Reisende, die unabhängig surfen gehen wollen, aber Anschluss suchen.
- Es ist ideal für flexible Reisende, die keinen festen Stundenplan möchten und ihren Tag spontan gestalten wollen und spontan von Dienstleistungen, wie Surfstunden, in Anspruch nehmen wollen.
- Zudem ist es eine budgetfreundliche Option, da viele Hostels Schlafsäle anbieten und damit günstiger sind als Surfcamps oder Hotels.
Insgesamt ist ein Surf-Hostel perfekt für alle, die Freiheit und Gemeinschaft suchen und dabei in einer surfzentrierten Umgebung bleiben möchten!
Zusammenfassung
Fakt ist, dass Surfen zu den schwierigsten Sportarten gehört, da viele externe Faktoren wie Wellenbedingungen, andere Surfer oder die eigene Übungszeit pro Session, eine große Rolle spielen. Erste Erfolge sind zwar schnell sichtbar, doch es kann Tage dauern, bis du wirklich auf dem Brett stehst. Welches Konzept also für dich am besten passt, hängt ganz stark von deinen persönlichen Zielen deines Surftrips ab und welche Art der Experience du dir wünschst.
Surfcamp
Ein Surfcamp bietet ein Rundum-Sorglos-Paket: Unterkunft, Surfunterricht, Verpflegung und zusätzliche Aktivitäten wie Yoga oder Theorieeinheiten sind meist inklusive. Besonders für Surf-Beginner ist dies die ideale Wahl. Die strukturierte Anleitung und intensive Betreuung helfen, die Grundlagen schnell zu erlernen. Zudem ermöglicht das Surf Camp, surfbegeisterte Menschen kennenzulernen und ein Netzwerk aufzubauen. Für Intermediates und Fortgeschrittene ist ein Surfcamp jedoch ebenfalls sinnvoll, besonders, wenn Wissenslücken geschlossen oder Techniken verbessert werden sollen. Tools, wie Videokorrektur, sind hier sehr hilfreich und die Differenzierung einer level-abhängigen Surfspot-Auswahl essentiell.
(Du brauchst Surfcamp Ermpfehlungen? In meinen Surfort-bezogenen Artikeln wirst du fündig! Oder schreib mir doch gerne!)
Surfschule
Ist der Fokus ebenfalls das Surfen (Lernen), dann ist eine Surfschule die flexibelste Option, ideal für Reisende, die unabhängig unterwegs sind. Du buchst nur den Surfunterricht und organisierst Unterkunft und Tagesplanung selbst. Surfschulen sind enstprechend kostengünstiger und bieten Einzelstunden oder kleine Gruppen an. Achte darauf, eine Schule zu wählen, die Theorieunterricht, Videokorrekturen und qualitativ hochwertiges Material anbietet. Für Anfänger ist eine Surfschule für weniger als eine Woche nur bedingt geeignet. Der Einstieg in den Sport bedarf einer intensiveren Betreuung.
Surf Hostel
Ein Surf Hostel ist vor allem eine Unterkunft mit einer lockeren, gemeinschaftlichen Atmosphäre und der Nähe zu Surfspots. Zusätzliche Angebote, wie Surfboardverleih oder die Zusammenarbeit mit einer Surfschule ,sind optional verfügbar. Die Flexibilität des Tagesablaufs bleibt vollständig erhalten. Surf-Hostels sind ideal für Reisende, die Freiheit und Gemeinschaft suchen, ohne ein festes Programm oder zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen. Es ist eine budgetfreundliche Option, die sich gut für Surfer eignet, die flexibel bleiben möchten.
Tipp:
Egal für welche Option du dich entscheidest: Informiere dich im Voraus über Gruppengrößen, Unterrichtsqualität, Theorieanteil und zusätzliche Angebote, um das Beste aus deiner Surferfahrung herauszuholen.
psst…Du planst deinen allerersten Surftrip? Kennst du schon meinen Artikel “5 Tipps für Surf Beginner“?
Dieser Artikel handelte von den Unterschieden von Surfcamp, Surfschule, Surfhouse und Surf-Hostel.