Warum ein Softboard für Anfänger unschlagbar ist – und auch Pros sie lieben!
In diesem Artikel erfährst du warum ein Softboard das beste Surfboard für deinen Surf-Start ist und wieso es selbst für erfahrene Surfer ein Must-have bleibt.

Schon nach deinen ersten Surfstunden wirst du dich früher oder später mit der Frage beschäftigen: Welches Surfboard ist das richtige für mich als Beginner? Ein Softboard oder doch schon ein größeres Hardboard? Genau hier lauert eine der häufigsten Fehlerquellen – denn aus Unwissenheit treffen viele Anfänger eine Entscheidung, die ihnen den Surf-Progress unnötig schwer macht.
Ich verrate dir ein kleines persönliches Geheimnis: Oops I did it! – Unwissend wie ich war, bin ich damals in meinen ersten beiden Surfwochen (trotz der klaren Empfehlung der Surfguides) viel zu früh auf ein Hardboard mit zu wenig Volumen umgestiegen. Mein erstes Mal Surfen war 2018 auf Bali – die Guides waren großartig – aber sie ließen die Gäste machen, wenn sie nicht hören wollten. Und genau das habe ich leider getan.
Heute wünschte ich, jemand hätte mir geduldig erklärt, warum es so wichtig ist, das richtige Surfboard zu wählen – und dass falscher Ehrgeiz, Ego oder Selbstüberschätzung dich am Ende nur frustrieren. Denn genau das passiert oft aus einem simplen Grund: Unwissenheit.
In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf es bei der Wahl des perfekten Beginner Surfboards wirklich ankommt – damit du diesen Fehler vermeidest und mit Spaß und schnellen Fortschritten ins Surfen startest.
Lesetipp: Surfboard Shapes einfach erklärt -Finde den Style der zu dir passt.
Die Wahl des richtigen Surfboards – Grundlagen für Beginner
Wenn du mit dem falschen Board ins Wasser gehst, machst du dir das Surfen unnötig schwer. Du wirst instabil sein, das Paddeln fällt dir schwerer, und du verpasst wertvolle Übungszeit. Dabei geht es am Anfang vor allem um eins: so viele Wellen wie möglich erwischen – denn je mehr Wellen du surfst, desto schneller machst du Fortschritte.
Du musst am Anfang noch nicht alles über Shapes, Finnen oder Boardtypen wissen. Aber ein paar grundlegende Dinge solltest du kennen: Länge, Breite, Dicke und Volumen . Diese Maße beeinflussen, wie sich ein Surfboard im Wasser verhält und du kannst ableiten, welche Faktoren für dein Surflevel passend sind.


Länge
Die Länge (Length) wird in Fuß und Zoll (Inch) angegeben und misst den Abstand zwischen Nose (Spitze) und Tail (Ende) des Boards. Ein Beispiel: 7‘6‘‘ bedeutet 7 Fuß und 6 Zoll. Welche Länge für dich geeignet ist, hängt von deinem Surflevel und den Wellenbedingungen ab. Anfänger sollten ein Board wählen, das ca. 30-50 cm länger ist als sie selbst, meist zwischen 7‘2‘‘ und 8‘2‘‘.
Breite
Die Breite (Width) wird an der breitesten Stelle des Boards gemessen (in Zoll).
Dicke
Die Dicke (Thickness) gibt die Höhe des Boards an seiner dicksten Stelle an (ebenfalls in Zoll).
Softboards sind in der Regel sehr viel dicker als Hardboards.
Volumen
Das Volumen, in Litern gemessen, ist eine wichtige Kennzahl, um herauszufinden, ob ein Board für dein Level geeignet ist. Dein Gewicht spielt dabei eine Rolle – je schwerer du bist, desto mehr Volumen sollte dein Board haben. Als Faustregel gilt: Länge und Volumen hängen von deiner Körpergröße, deinem Gewicht und deinem Können ab.
Als Surf Beginner musst du dir über das Volumen aber zunächst keine Gedanken machen, denn die Bauweise und das Material hat immer ein Beginner-geeigneten Auftrieb. Sobald du dein Intermediate-Level erreichst und mit Turns beginnst, wirst du wahrscheinlich auf ein kleineres Board mit weniger umsteigen wollen. Die richtige Balance zu finden, ist entscheidend für deinen Fortschritt.
Lesetipp: 5 Surf Level im Check: So bestimmst du dein eigenes Können
Es gibt natürlich noch weitere Faktoren, die das Verhalten eines Surfboards beeinflussen, wie etwa der Shape oder die Finnen. Darauf werde ich in einem späteren Beitrag genauer eingehen (psst… melde dich für den Newsletter an, um nichts zu verpassen!).
Softboards – Die beste Wahl für Surf Anfänger?

Welches Surfboard solltest du als Anfänger wählen? Die Antwort ist einfach: Ein Softboard! Es gibt kein besseres Board für deine ersten Schritte im Surfen – und ehrlich gesagt auch nicht für den Übergang ins Intermediate-Level. Denn am Anfang zählt vor allem eins: möglichst viele Wellen bekommen.
Surfen lernst du langsam – nicht, weil du dich nicht anstrengst oder dich schwer tust, sondern weil deine Übungszeit im Vergleich zu anderen Sportarten extrem begrenzt ist. Die Natur, die Wellenbedingungen und andere Surfer bestimmen, wie viele Chancen du bekommst. Und selbst wenn du eine Welle erwischst, stehst du oft nur ein paar Sekunden auf dem Brett.
Es kann passieren, dass du in einer zweistündigen Session nur eine einzige Welle surfst – deine effektive Übungszeit liegt dann bei wenigen Sekunden. Ein Softboard gibt dir die besten Voraussetzungen, mehr Wellen zu erwischen, mehr Zeit auf dem Board zu verbringen und schneller Fortschritte zu machen. Es verzeiht Fehler, bietet Auftrieb und Stabilität – genau das, was du am Anfang brauchst.
Deshalb meine klare Empfehlung: Ein Softboard ist das beste Surfboard für Anfänger für so viel Übungszeit wie möglich!
Lesetipp: 5 Tipps für Surf Beginner: So gelingt dein Einstieg in die Wellen!
Unterschied Softboard vs. Hardboard

Softboard
Ein Softboard besteht in der Regel aus einem Polystyrolschaum-Kern und einer robusten Polyethylen-Beschichtung mit unterschiedlicher Struktur. Genau genommen nennt man sie Softtops, denn ein echtes Softboard hingegen besteht komplett aus Schaumstoff. Dennoch werden die Begriffe Softtop und Softboard oft, so wie auch in diesem Artikel, als synonym verwendet. Das echte Softboard eignet sich nur für die allerersten Surfversuche. Das Softtop hingegen ist der wahre Allrounder.

Vielleicht hast du auch schon andere Bezeichnungen gehört wie „Foam Surfboard“, „Softie“ oder ganz klassisch „Anfängerboard“. Ich persönlich nenne sie liebevoll einfach Foamie, wie die meisten Australier! 😊
Hardboard
Der große Unterschied zum klassischen Hardboard ist, dass sie meist einen festen Kern aus PU oder Epoxy besitzen, der mit einer harten Glasfaser- oder Epoxy-Schicht überzogen ist. Dadurch sind sie zwar deutlich leichter und wendiger, aber auch empfindlicher und weniger verzeihend bei Fehlern – gerade für Surf-Anfänger.
Softboards punkten dagegen mit mehr Auftrieb, Stabilität und Sicherheit – ideal also für die ersten Schritte im Line-up, aber auch für spaßige Tage für Fortgeschrittene.
Welche Softboard-Größe ist die Richtige?

Als Surfanfänger solltest du dich, je nach Größe und Gewicht, für ein Softboard zwischen 7’0 und 8’2″ entscheiden.
Wenn du ein eigenes kaufen möchtest, empfehle ich dir, die Größenangaben der Hersteller zu überprüfen oder dich von einem Profi im Surfshop beraten zu lassen. Gerne kannst du mir auch schreiben!
Warum ein Softboard nicht nur etwas für Surfanfänger ist
Da man Softboards meist in Surfschulen sieht, denken viele, sie seien reine Anfängerboards – doch das ist ein Irrtum. Diese Annahme führt leider oft dazu, dass Surfanfänger so schnell wie möglich auf ein Hardboard umsteigen wollen – einfach, um nicht mehr als „Anfänger“ erkannt zu werden. Das falsche Ego tut ihnen jedoch damit keinen Gefallen.
Lesetipp: Surfcamp oder Surfschule? Dein Guide für den perfekten Surfstart

Spaß haben nicht vergessen!
Ja, Softboards sind perfekt für den Einstieg. Aber sie sind viel mehr als das: Sie sind für alle Surflevels geeignet – vom absoluten Beginner bis zum erfahrenen Surfer. Und ganz ehrlich – selbst einige Pros lieben ihre Softboards, Weil sie den Druck und Competition-Gedanke rausnehmen und den Spaßfaktor wieder in den Vordergrund stellen.
Gerade beim Surfen passiert es schnell, dass man zu verbissen wird. Man jagt die perfekte Welle, will sich verbessern – und kommt am Ende frustriert aus dem Wasser. Ein Softboard hilft, diesen Druck loszulassen und erinnert dich daran, worum es beim Surfen eigentlich geht: Spaß haben und die Zeit im Wasser genießen.
Warum auch Pros Softboards lieben
In den letzten Jahren haben Softboards einen regelrechten Boom auch in der fortgeschritteren Scene erlebt, dank berühmter Surfer wie Jamie O’Brien oder Mick Fanning. Diese Profis haben nicht nur ihre eigenen Softboard-Modelle auf den Markt gebracht, sondern surfen mit ihnen sogar legendäre Big Waves wie Jaws und Pipeline. Selbst für erfahrene Surfer sind die Bedingungen nicht immer optimal. Aus diesem Grund haben viele fortgeschrittene Surfer in den letzten Jahren ihrem Repertoire ein Softboard hinzugefügt. Sie nutzen es, um neue Manöver zu testen, Shore Breaks zu surfen oder – wie bereits erwähnt – einfach Spaß zu haben, selbst wenn die Wellen nicht perfekt sind.
Wieso auch ich nicht widerstehen konnte
Auch ich konnte nicht widerstehen und habe mir bei während meiner Zeit in Australien ein Softboard gekauft – und ich liebe es! Ein kleines Twin-Fin Performance Softboard von Ozean & Earth. Es ist kleiner als die klassischen Softtops, die du vielleicht aus der Surfschule kennst (es musste trotzdem noch in meine Boardbag passen), aber es bietet mir trotz der kleinen Größe viele Vorteile gegenüber meinen anderen Boards. An Tagen, an denen ich müde, erschöpft oder leicht kränklich bin, greife ich gerne auf mein Foamie zurück. Es gibt mir mehr Sicherheit, besonders wenn das Line-Up voll ist oder ich den Spot noch nicht gut kenne, und hilft mir, mehr Wellen zu bekommen, aufgrund des hohen Volumens. Mit meinem Foamie unter dem Arm beginne und beende ich jede Session, egal wie schwierig die Bedingungen sind, mit einem entscheidenden, aber wichtigen Fakt: Spaß haben.


Und genau das ist es, was ein Softboard dir bietet – egal, auf welchem Level du surfst. Deshalb sollte jeder Surfer ein Softboard im Repertoire haben!
6 Gründe, warum ein Softboard das perfekte Surfboard für dich ist
1. Mehr Sicherheit
Das gefährlichste beim Surfen sind andere Surfer im Wasser – Das weiche Material eines Softboards schützt dich und andere im Line-up, denn Verletzungen durch das Surfboard sind viel seltener als bei einem Hardboard.
2. Vielseitig einsetzbar
Softboards funktionieren bei fast allen Wellenbedingungen – egal ob kleine, sanfte Wellen oder chaotische Beachbreaks.
3. Schneller Lernen
Du bekommst deutlich mehr Wellen und damit mehr Übung – das bringt dich schneller voran und sorgt für mehr Erfolgserlebnisse.
4. Mehr Ausdauer, weniger Frust
Weniger paddeln, entspannter aufstehen und keine harten Landungen – mit einem Softtop ist es weniger anstrengend und nimmt dir die Angst vorm Reinfallen
5. Für jedes Surflevel geeignet
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener – auch erste Manöver und Turns lassen sich super auf einem Softboard üben und Bewegungsabläufe besser verstehen. Ein Brett, das mit dir wächst und an dem du immer Spaß haben wirst
6. Robust und preiswert
Softboards sind oft günstiger in der Anschaffung als qualitative Hardboards und extrem langlebig – du hast also super lange etwas davon

Worauf du beim Kauf eines Softboards achten solltest
Bei Surfboards hat sich nach meiner Erfahrung gute Qualität immer bewährt. Auch wenn die Investition anfangs etwas höher ist – es lohnt sich immer. Hochwertige Boards halten länger, performen besser und bringen dir auf Dauer mehr Freude. Überlege dir vorher gut, wie viel du investieren möchtest und setze dir ein klares Budget. Mit dieser Idee im Kopf kannst du dich im Surfshop oder beim Hersteller beraten lassen.
Gute Softboard Marken
Es gibt einige gute Hersteller für Softboards. Empfehlenswerte sind u.a.:
Beachte die Richtlinien der Airlines
Achte beim Kauf darauf, ob es auch möglich ist mit dem Surfboard zu deinen Surfdestinationen zu reisen. Während einige Airlines Surfboards bis 3 Meter aktzeptieren gibt auch andere, die eine Restriktion bis zu 2Meter haben.
Wenn das Budget etwas kleiner ist…
…dann muss ein gebrauchtes Softboard her.
An fast allen Surfregionen gibt es mittlerweile neben den Surfshops auch Facebook-Gruppen, in denen Reisende oder Einheimische Ihre Boards verkaufen. Hier findet man oft kleine Schätze und lohnt es sich rein zu schauen. Aber sei wachsam – wie immer auf dem Secondhand-Markt ist Vorsicht vor Scam geboten. Am besten wäre du gehst dir mit jemanden das Board anschauen, der sich damit bereits gut auskennt. Achte auch dabei auf gute Hersteller!
Typische Mängel an einem Softtop, die du beim Gebrauchtkauf bachten soltest
- Das Board ist ungewöhnlich schwer: Es kann es sein, dass es durch eine offene Stelle Wasser gezogen hat – Finger weg!
- Beschädigungen am Material: Offene Stellen sollten fachgerecht verschlossen sein, NIEMALS mit Klebeband oder Tape
- Die Soft-Beschichtung sollte noch komplett dran sein
- Es heben sich starke Beulen hervor. Die können zwar auch durch starke Sonne entstehten, aber auch, wenn das Material durch Wasser aufgequollen ist.
- Die Finnen gibt es dazu, der Finnenkasten und de Finnen sind intakt
Der Vorteil beim Gebrauchtkauf ist es, dass man meistens noch etwas Verhandlungsspielraum beim Preis hat.
Wichtig: Wenn du ein gebrauchtes Surfboard kaufst, investiere auf jeden Fall in eine neue Leash – selbst wenn dir der Verkäufer eine gebrauchte dazugibt. Leashes, die schon oft benutzt wurden, verlieren an Stabilität und reißen leichter.

Pflege deines Softboards
Ein Softboard ist zwar deutlich robuster als ein Surfboard aus PU, aber dennoch musst du es auch mit ganz viel Liebe behandeln, damit du möglich lange etwas davon hast, bedeutet:
- nach jeder Surfsession entstanden und mit Süßwasser abspülen, da sich das Salz auf Dauer in das Material fressen kann
- Immer an schattigen Plätzen lagern (nicht im Auto!)
- Am Strand immer mit der Schaumseite nach unten legen, um das Material vorm Aufquellen zu schützen und möglichst nicht in die knalle Sonne legen, sondern ein Schattenplatz suchen. Ein Tuch drauf legen hilft auch
- kleine offene Verletzungen schnell behandeln, damit es kein Wasser zieht
- Beim Transport aufpassen, dass die Stripes nicht das Material verletzten
- Nicht durch den Sand ziehen und richtig tragen, da dort auch mal spitze Muscheln oder Steine sein können
Fazit
Softboards verzeihen Fehler, haben viel Volumen und bieten dir mehr Auftrieb. Sie sind sicherer und robuster als Hardboards, was besonders für Anfänger von Vorteil ist. Sie helfen dir viel schneller Fortschritte zu machen und maximieren deine Surfzeit. Bleibe so lange wie möglich bei einem Softboard, um deine Skills zu verbessern, inbesondere Balance, richtige Bewegungsabläufe und die richtige Körperhaltung
Softboards sind perfekte Boards für jeden Surfer. Es spielt keine Rolle, ob es das Board ist, das du am häufigsten surfst, oder ob es einfach nur dein Backup-Board ist – ein Surfer sollte immer ein Foamie in der Garage haben und er wird selbst merken, wie viel Spaß diese Boards machen!
Dieser Artikel handelte von Softboards als perfekte Surfboards für Anfänger
In einem weiteren Artikel werde ich darauf eingehen, wie du den Umstieg auf ein Hardboard meistern kannst. Wenn du in der Zwischenzeit Fragen hast, kontaktiere mich gerne!